Vom Steckling zum Jungbaum
Stecklinge sind abgeschnittene Triebe von gesunden Bäumen, die sich nach dem Einpflanzen in die Erde zu einer neuen Pflanze entwickeln. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Triebe kräftig, jung und blütenlos sind. Bei Nadelbäumen wie Fichten, Tannen und Kiefern können Triebe auch zwei bis drei Jahre alt sein. Bei der Gewinnung der Stecklinge gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der Trieb wird abgerissen (Risslinge), oder mit einer scharfen und desinfizierten Schere abgeschnitten.
Anschließend werden die Stecklinge vorbereitetet. Bei Laubbaum-Stecklingen mit vielen Blättern, ist es sinnvoll vorab möglichst viele Blätter zu entfernen, sodass nur eine Hand voll übrigbleiben. Der Grund dafür ist die unzureichende Wasserversorgung am Anfang des Wachstums. Beim Baum wird über die Blätter das Wasser verdunstet. Da bei einem Steckling noch keine Wurzeln vorhanden sind, die genügend Wasser speichern können, kann es schnell zur Austrocknung kommen.
Um aus dem Steckling einen bewurzelten Jungbaum gedeihen zu lassen, wird der Trieb in Anzuchttöpfe mit einem speziellen Gemisch aus Sand und Torf gepflanzt. Auch die Bewurzelung im Wasser ist möglich. Sobald sich ausreichend Wurzeln ausgebildet haben, wird die Pflanze umgetopft und kann in der Baumschule noch weiterwachsen.
Bäume pflanzen am richtigen Standort
Für das optimale Wachstum des Jungbaums ist nicht nur das Einpflanzen zu einer bestimmten Jahreszeit entscheidend. Wir pflanzen ausschließlich heimische Bäume, die an das vorherrschende Klima gut angepasst sind. Außerdem wird vorab der Boden überprüft. Ist er besonders lehmig oder eher sandig? Sind viele oder nur wenige Nährstoffe enthalten? In nährstoffärmeren Böden haben gerade Nadelbäume einen Vorteil gegenüber von Laubbäumen, da ihre Nadeln nicht so viel Energie benötigen wie die großen Blätter der Laubbäume. Auch wird von uns vorher die Wuchshöhe, der Kronendurchmesser und die Schattentoleranz mit einberechnet. Auch ein Mindestabstand zu den anderen Bäumen ist nötig, damit der Jungbaum genug Raum hat, um ausreichend wurzeln zu können.
Bäume pflanzen in 5 Schritten
Wir haben Frühling oder Herbst und der perfekte Standort wurde gefunden. Wie kommt der Baum nun in die Erde? Hier die 5 Schritte, wie wir die Bäume aus der Baumschule optimal einpflanzen. Diese Schritte kannst du auch mit deinem Jungbaum im eigenen Garten übernehmen:
Schritt 1: Loch ausheben
Erst einmal wird das ganze drüber liegende Material (wie Moos, Fichtenzapfen und Bodenstreu) zur Seite geschoben. Mit vorzugsweise einem Spaten wird anschließend eine ausreichend große Vertiefung ausgehoben. Dabei sollte das Loch ungefähr doppelt so groß und breit, wie du Wurzeln des Baums, damit diese später genug Platz finden und sich in der Erde schnell ausbilden können. Die Grube sollte ebenfalls so tief sein, dass alle Wurzeln komplett mit Erde bedeckt werden können
Die ausgehobene Erde kann zusätzlich noch mit Dünger vermischt werden. Nun kann ein wenig der angereicherten Erde wieder in das Loch gegeben werden, um die optimale Höhe für den Wurzeln zu gewährleisten.
Schritt 2: Stabilisierung mit einem Stab
Der Baum wird nun zunächst in das Loch gestellt. Nun wird ein stabiler Stab benötigt, der in Windrichtung neben dem Baum in die Erde gesteckt wird. Dieser dient später als Stabilisierung. Der Jungbaum wird wieder herausgenommen und der Stab wird mit einem Hammer tief und fest in den Boden geschlagen. Den Stab erst nachträglich zu setzten ist problematisch, da er den Baum verletzten könnte.
Schritt 3: Baum ins Loch setzen
Im nächsten Schritt der der Baum mit seinen feinen Wurzeln nun vorsichtig in das Loch gesetzt. Die daneben liegende Erde mit in die Aussparung gegeben und solange verteilt und festgetreten, bis kein Wurzeln mehr zu sehen ist und der Baum einen sicheren Stand aufweist.
Schritt 4: Baum am Stab befestigen
Der Hauptstamm des Baumes sollte nun mit einem Baumbinder am Stab festgebunden werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, den Baum wirklich gut zu fixieren, sodass selbst bei einem starken Sturm der Baum nicht umknickt. Wir verwenden dazu zwei Drähte die wir locker um den Baum und den Stab herumbiegen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Drähte nicht verknotet werden, damit der Jungbaum nicht beim Wachstum gehindert wird.
Schritt 5: Wässern und Düngen
Nach dem Pflanzen wird eine Mulde um den Baum herumgedrückt. Diese wird mit Wasser gefüllt und gewartet, bis es vollständig in der Erde versickert ist. Anschließend kann nochmal zusätzlich mit beispielsweise Hornspänen gedüngt werden. Gerade an besonders heißen Tagen sollte regelmäßig gegossen werden, um eine Austrocknung zu verhindern.
Pflanze deinen Baum bei uns im Schwarzwald
Hast du eine Baumpatenschaft bei uns erworben und willst die oben genannten Schritte selber ausführen und den Baum eigenhändig pflanzen? Im Frühling und Herbst bieten wir dir die Gelegenheit bei uns im schönen Schwarzwald vorbeizukommen und deinen Baum in die Erde zu setzen. Falls du den Schwarzwald länger genießen möchtest laden wir dich herzlich dazu ein, bei uns in der gemütlichen Ferienwohnung zu verweilen.
